Artfluence ist die Antwort auf die Frage: Was passiert eigentlich nach dem Museumsbesuch?

Artfluence ist mehr als eine App – es ist die Weiterentwicklung einer Idee, die 2023 in einem Museum in Wien geboren wurde. Damals entwickelte das Team von Felix Oncken und Paul Bock im Auftrag der Heidi Horten Collection eine partizipative Kampagne für die Ausstellung We ❤️. Das Ziel war es, Besucher:innen nicht nur passiv durch die Ausstellung zu führen, sondern sie aktiv mitgestalten zu lassen: Was soll in der künftigen Dauerausstellung gezeigt werden?
Das Team entwickelte eine einfache, aber wirkungsvolle Lösung: Eine Auswahl an Kunstwerken wurde als großflächige Drucke auf Tische aufgebracht, jeder mit einem NFC-Chip versehen. Besucher:innen konnten diese Werke scannen und erhielten in Echtzeit Informationen wie: „84 % der Besucher:innen teilen deinen Kunstgeschmack.“ Es entstand ein unmittelbares Gefühl von Zugehörigkeit, von Geschmacksvernetzung.
Doch hinter dieser Interaktion steckte noch mehr: Die erhobenen Daten zeigten erstmals, welche Altersgruppen, Geschlechter oder Herkunftsregionen bestimmte Werke besonders ansprachen. Das Museum war begeistert – zum ersten Mal konnte es fundiert nachvollziehen, wie die Besucher:innen tatsächlich auf einzelne Werke reagierten. Die mediale Resonanz war europaweit spürbar.
Daraus entstand Artfluence.
Artfluence ist heute eine eigenständige App, die Nutzer:innen erlaubt, ihren persönlichen Kunstgeschmack zu entdecken, zu speichern und über Zeit zu reflektieren. Durch das Scannen von Kunstwerken in Museen, Galerien oder auf Messen entsteht eine digitale Sammlung, die mehr ist als ein Bilderalbum – sie ist ein ästhetisches Selbstporträt.
Dabei basiert Artfluence auf einem Open-Source-Gedanken: Nutzer:innen können nicht nur in Partnerinstitutionen scannen, sondern auch eigene Werke überall erfassen – sei es auf Reisen, in privaten Sammlungen oder in Katalogen. Die App begleitet sie wie ein visuelles Tagebuch durch ihre kulturellen Erlebnisse.
Die aktuelle Version von Artfluence erlaubt es, Kunstwerke zu scannen, mit Informationen zu versehen und in einer persönlichen Galerie zu speichern. Das System erkennt – besonders bei Partnerinstitutionen – automatisch hinterlegte Werke, sodass Besucher:innen direkt auf eine kuratierte „Artwork Detail Page“ gelangen. Dort sehen sie:
– Vergleichswerte: Wie viele Nutzer:innen teilen meinen Kunstgeschmack?
– Demografische Zuordnung (Alter, Herkunft, Geschlecht – anonymisiert)
– Kommentare und persönliche Gedanken anderer Besucher:innen
Im Hintergrund entsteht daraus ein intelligentes Profil, das langfristig in personalisierte Ausstellungsempfehlungen münden soll – basierend auf dem eigenen Geschmack, nicht auf Trends oder Algorithmen anderer Plattformen.
Artfluence ist nicht nur für Besucher:innen gedacht. Im Rahmen des Artfluence Partnerprogramms können Museen, Galerien und Messen eigene Werke über ein Dashboard hochladen, Bilder aus verschiedenen Perspektiven bereitstellen, Metadaten einpflegen – und erhalten im Gegenzug wertvolle Insights:
– Welche Werke werden am meisten gescannt?
– Welche Zielgruppen interessieren sich für welches Werk?
– Welche Ausstellungsteile lösen besonders viele Interaktionen aus?
Diese Daten können genutzt werden, um Ausstellungen zielgruppenspezifisch weiterzuentwickeln, Vermittlungsstrategien zu überdenken und langfristig das eigene Publikum besser zu verstehen – selbstverständlich anonymisiert und DSGVO-konform.
Artfluence wurde initiiert von Felix Oncken und Paul Bock, mit Unterstützung von Hanna Facchinelli sowie Alexander Windberger.
Das Team ist interdisziplinär, kulturvernetzt und strategisch geprägt – mit Sitz in Wien, international ausgerichtet.
– Das vollständige Artfluence Partnerprogramm
– Ein Dashboard mit Rollenrechten, Subadmins und Kommentar-Moderation
– Automatisierte Werkeerkennung in Partnermuseen
– Ein Ranking- und Gamification-System für Besucher:innen
– Persönliche Geschmacksauswertungen und visuelle „Kunstprofile“
Langfristig soll Artfluence zu einer Infrastruktur für Kulturwahrnehmung werden. Persönlich, intelligent, intuitiv.
Kunst bleibt oft flüchtig – wir erleben sie intensiv, aber vergessen sie schnell. Artfluence will das ändern. Es schafft ein digitales Gedächtnis für das, was uns visuell bewegt. Für Nutzer:innen bedeutet das mehr Tiefe und Orientierung, für Institutionen neue Chancen im Dialog mit ihrem Publikum.